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1. Geschichten aus der Geschichte - S. 139

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 139 — Das Schlachtfeld war überall mit Leichen bedeckt, bei jedem Schritte stieß man auf Verwundete und Sterbende, deren schmerzliches Stöhnen schauerlich die Stille der dunkeln Winternacht unterbrach. Aber auch die Unverletzten waren vor Ermattung und Frost niedergesunken. Da stimmte Plötzlich ein Grenadier laut und feierlich den Choral „Nun danket alle Gott" an, andere sangen mit, die Spielleute begleiteten sie und bald erscholl der Choral über das ganze Schlachtfeld hin. — Als ein Freund in Berlin dem Könige brieflich seine höchste Bewunderung für den Sieg bei Leuthen ausdrückte und ihn den allerberühmtesten Feldherren gleich stellte, schrieb er zurück: „Ihre Freundschaft verleitet Sie zu Übertreibungen. Mit dem großen Alexander verglichen bin ich nur ein alberner Knabe und fühle mich nicht wert, Cäsars Schuhriemen aufzulösen. Die Not, die Mutter der Erfindungen, hat mich gelehrt, verzweifelte Mittel gegen verzweifelte Gefahren zu ersinnen." Doch Napoleon I., der selbst einer der größten Schlachtenlenker war, fällte später ein anderes Urteil über ihn. Er sagte: „Die Schlacht bei Leuthen war ein Meisterstück von Bewegungen, Manövern und Entschlossenheit. Sie allein würde hinreichen, Friedrich unsterblich zu machen und ihm seinen Rang unter den größten Feldherren aller Zeiten anzuweisen." Die geistigen und körperlichen Anstrengungen, welchen sich Friedrich während des letzten Jahres hatte unterziehn müssen, waren fast übermenschlich gewesen, und er bedurfte dringend der Ruhe, die aber bei ihm niemals soviel wie Unthätigfeit war. Diese Ruhe konnte er nun bis zum Frühling in dem wieder befreiten Breslau genießen. 3. Schlacht bei Zorndorf 1758. Die Russen waren unter ihrem General Fermor in die Mark Brandenburg eingefallen, hatten Küftriu mit glühenden Kugeln beschossen und die Stadt in einen Aschenhaufen verwandelt, womit sie nur ihre Zerstörungswut befriedigten, denn sie hatten keinen Vorteil davon. Auf diese Nachricht begab sich der König in größter Eile auf den Kriegsschauplatz. Die Russen waren damals noch sehr roh und schmutzig. Als Friedrich einige gefangene Kosaken zu sehn bekam, wandte er sich mit Ekel von den wilden, mit struppigem Haar und Bart bedeckten Gesichtern ab und sagte zu seiner Umgebung: „Mit solchem Gesindel muß ich mich herumschlagen!" Doch

2. Geschichten aus der Geschichte - S. 140

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 140 — waren sie nicht leicht zu besiegen, denn, wenn ihre Reihen vom Feinde auch noch so sehr gelichtet waren, in ihrem Stumpfsinn rührten sie sich nicht vom Platze. Am 25. August trafen die Gegner bei Zorndors auseinander. Die Russen waren in einem länglichen Viereck so dichtgedrängt aufgestellt, daß die einschlagenden Kugeln ganze Menschenmassen auf einmal vernichteten, doch hielten sie unbeweglich stand. Friedrich sandte an den General Seydlitz den Befehl, sofort mit seiner Reiterei in die Russen einzubrechen, aber Seydlitz war überzeugt, daß es noch zu früh sei, und blieb ruhig auf seinem Platz. Da ließ ihm der König bei Verlust seines Kopfes befehlen, augenblicklich zu gehorchen. Seydlitz antwortete dem Boten: „Sagen Sie Sr. Majestät, nach der Schlacht steht ihm mein Kops zu Befehl, in der Schlacht aber muß er mir erlauben, von demselben noch zu seinem Dienste Gebrauch zu machen." Als er es dann an der Zeit glaubte, brach er mit seinen 31 Schwadronen vor, warf die russische Reiterei und drang in das Fußvolk ein. Es erfolgte ein entsetzliches Gemetzel. Die Russen wichen nicht von der Stelle, und wenn sie ihr Pulver verschossen hatten, ließen sie sich ohne Widerstand niederhaueu. Immer neue Scharen rückten nach und erlitten mit gleicher Standhaftigkeit den Tod. Viele von ihnen starben in viehischem Rausche; sie waren an das Gepäck geraten und hatten die Branntweinfässer geöffnet, und als diese von den Offizieren zerschlagen waren, bemühten sie sich ihr Lieblingsgetränk von der Erde auszulecken. Auf dem rechten Flügel war nun die Schlacht gewonnen, auf dem linken aber wurden die Preußen zurückgedrängt. Doch abermals erschien Seydlitz zur richtigen Zeit mit seinen Reitern, die seit zwölf Stunden nicht vom Sattel gekommen waren. Nun rückte der König mit seinen besten Infanterieregimenten an, und endlich mußte die Hartnäckigkeit der Russen der strengen Ordnung und klugen Führung der Preußen weichen. Viele Preußen, aber fast noch einmal so viele Russen, waren gefallen. Als dem König zu seinem Siege Glück gewünscht wurde, zeigte er auf Seydlitz und sagte: „Ohne diesen da würde es schlecht ausgesehn haben." 4. Der Überfall bei Hochkirch 1758. Wenige Tage nach der Schlacht bei Zorndorf mußte Friedrich seinem tapfern Bruder Heinrich, der sich in Sachsen der Österreicher

3. Geschichten aus der Geschichte - S. 142

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 142 — Getreuen. Er konnte sich nicht verhehlen, daß er sie seinem Eigensinn zum Opfer gebracht hatte; was er aber auch im Herzen empfand, er zwang sich ein heiteres Gesicht zu zeigen. Den Artilleristen rief er zu: „Kanoniere, wo habt ihr eure Kanonen gelassen?" Einer antwortete: „Der Teufel hat sie bei Nachtzeit geholt." — „So wollen wir sie ihm bei Tage wieder abnehmen, nicht wahr?" — „Jawobl," erwiderten die Artilleristen, „sie sollen uns noch dazu Zinsen geben." 4. Die Schlacht bei Kunersdorf 1759. Die Österreicher und Russen hatten sich vereinigt, um dem König deu Garaus zu machen. Dieser erkannte vollkommen die Größe der Gefahren, welchen er entgegen ging. Vor dem Aufbruch machte er sein Testament und ließ seinen Bruder Heinrich, der im Falle, daß er stürbe, Regent werden mußte, feierlich versprechen, niemals in einen für Preußen schimpflichen Frieden zu willigen. Am 12. August früh zwischen 2 und 3 Uhr setzte er sich zum Angriff gegen die Russen in Bewegung. Sein Heer zählte etwa 43000 Mann, das der Russen 70000. Diese hatten in der Nähe von Frankfurt an der Oder oberhalb des Dorfs Kunersdorf auf einer Hügelreihe eine feste Stellung eingenommen. Als es nun zum Angriff kam, wurden die Preußen scharenweise von den russischen Geschützen niedergeschmettert, doch ungebeugten Mutes stürmten sie die Anhöhen hinauf und eroberten die Batterien, welche dort standen. Die Russen mußten weichen und als sie einen andern Hügel erklommen, wurden sie auch von diesem vertrieben und fast ihr ganzes Geschütz, mehr als 90 Kanonen, fiel in die Hände der Preußen. Die Österreicher konnten ihren Bundesgenossen nicht helfen, denn ihnen gegenüber war Seydlitz mit seinen Reitern ausgestellt. Die Schlacht schien gewonnen und Friedrich sandte einen Eilboten nach Berlin mit der Nachricht an die Königin: „Wir haben die Russen aus ihren Verschanzungen vertrieben. In zwei Stunden erwarten Sie die Nachricht von einem glorreichen Siege." Die freudige Botschaft wurde sofort von Berlin aus überallhin verbreitet und mit Jubel begrüßt. Aber es sollte ganz anders kommen als gehofft wurde. Der König hat selbst gesagt, daß er allein die Schuld davon trage. Hätte er sich mit jenem ersten Siege begnügt, so wäre dieser Tag in der That ein glorreicher geworden, aber da er gewohnt war,

4. Geschichten aus der Geschichte - S. 141

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 141 — unter dem Feldmarschall Daun nicht mehr allein erwehren sonnte, zu Hilfe eilen. Als Daun den Ruf hörte: „Friedrich kommt!" gab er seine Angriffe gegen den Prinzen Heinrich auf und bezog ein festverschanztes Lager. Der König suchte ihn durch einen Scheinmarsch ins freie Feld zu locken, bewirkte aber damit nur, daß Daun eine noch sicherere Stellung einnahm, indem die Österreicher sich nun bei dem Dorfe Hochkirch auf den die Gegend beherrschenden Höhen lagerten, von wo sie unmöglich zu vertreiben waren. Friedrich hätte nach Schlesien weiter ziehn können, allein er wollte dem verhaßten Feinde offen Trotz bieten und setzte sich in dem Bereich der österreichischen Kanonen fest. Alle Generale beschworen ihn, der drohenden Gefahr auszuweichen, aber er hörte nicht auf sie. Drei Tage blieb feine Armee unmäftigt, und am folgenden sollte endlich aufgebrochen werden. Doch es war zu spat. In der Nacht vorn 14. zum 15. Oktober um 5 Uhr wurden die Preußen überfallen. Die Vorposten wurden niedergeschossen, und als auf den Lärm die Soldaten, fast alle unbekleidet, herausstürzten, konnten sie in der Finsternis nicht erkennen, von welcher Seite der Angriff kam. Die Österreicher aber bemächtigten sich der großen Batterie, welche die Dorfstraße beherrschte, und beschossen die Preußen mit deren eigenen Kanonen. Gerade in dieser Straße hatten sich die aufgeschreckten Preußen haufenweise versammelt und wurden in ganzen Reihen von dem Kartätschenfeuer niedergestreckt. Das Dorf geriet in Brand und das Feuer gab dem Unglück eine schauerliche Beleuchtung. Aber die Mannszucht der Preußen bewährte sich auch in dieser verzweifelten Sage; sie stellten wenigstens einige Ordnung her. Ziethen war so vorsichtig gewesen, gegen den Befehl des Königs feine Husaren bereit zu halten, und verhinderte durch fein Eingreifen eine noch verderblichere Niederlage. Der Tag brach an, doch ein dichter Nebel verdeckte die Aussicht ebenso sehr wie die Finsternis der Nacht. Als endlich der Nebel gefallen war, stellte der König den Rest seines Heeres in Schlachtordnung, und es erfolgte noch ein fünfstündiges blutiges Getümmel. Doch es half nichts, er mußte den Rückzug antreten, woran er nicht gehindert wurde, denn Daun hatte den Grundsatz: Man muß dem fliehenden Feinde eine goldene Brücke bauen, d. h. ihm einen Ausweg zur Flucht offen lassen. Das ganze Lager mit allem Gepäck und über hundert Kanonen gingen verloren. Eine halbe Meile vom Schlachtfeld ließ der König die Truppen an sich vorüber marschieren, es fehlten fast loooo seiner

5. Geschichten aus der Geschichte - S. 146

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 146 — Geld aufzubringen, doch endlich mußten die Quellen ganz und gar versiegen. Auch hatten die unaufhörlichen körperlichen und geistigen Anstrengungen ihn stark angegriffen, er wurde von der Gicht und anderen Krankheiten geplagt. Da trat 1762 ein Ereignis ein, welches die Lage des Königs um vieles erleichterte; die Kaiserin von Rußland, seine bitterste Feindin, starb, und es folgte ihr in der Regierung ihr Sohn Peter Iii., der von Jugend auf eine schwärmerische Verehrung für ihn gehegt hatte. Noch bei Lebzeiten seiner Mutter trug er einen Siegelring mit Friedrichs Bild am Finger und scheute sich nicht, diesen zum Zeichen seiner Liebe öffentlich zu küssen. Jetzt, da er Kaiser war, schloß er sogleich nicht bloß Frieden mit dem König, sondern befahl feinem Heere auf die Seite desselben zu treten. Da verschwanden bei diesem alle Todesund Selbstmordgedanken. Die französischen Köche wurden nach Breslau beschieden, auch die Flöte, die lange unbenutzt gelegen, wurde wieder hervorgeholt. Doch leider war Peter Iii. ein unkluger, fast geistig gestörter Mann. Seine Gemahlin Katharina behandelte er nicht bloß rauh, sondern sogar roh und entfremdete sich das Volk durch mancherlei lästige Maßregeln. Da beschloß die Kaiserin sich ihres Gemahls zu entledigen und stiftete eine Verschwörung gegen ihn. Peter wurde gefangen genommen und Katharina ließ sich als Alleinherrscherin aller Russen ausrufen. Um ganz sicher vor ihm zu sein, brachte ihm einer der'verschworenen Gift bei, und als dies nicht sogleich wirkte, wurde er erwürgt. Er hatte kaum ein halbes Jahr auf dem Throne gesessen. Katharina ließ alsbald dem Befehlshaber ihrer Truppen Czernitschew den Befehl zugehn, fein Corps von der Armee Friedrichs wieder zu trennen. Diese Wendung war ein Donnerschlag für den König, denn er stand gerade den Österreichern gegenüber. Da ließ er Czernit-fchew zu sich einladen und bat ihn, nur für drei Tage den Befehl der Kaiserin geheim zu halten, und Czernitschew konnte dem Zauber der Beredsamkeit Friedrichs nicht widerstehn und willigte in seinen Wunsch. Er soll gesagt haben: „Machen Sie mit mir, was Sie wollen, Sire; ich setze mein Leben aufs Spiel, aber ich will es gern hingeben, um Ihnen zu beweisen, wie sehr ich Sie verehre und liebe." Friedrich nutzte die gewährten drei Tage trefflich aus. „Heute muß es biegen oder brechen," erklärte eisernen Truppen, als er ihnen befahl, die steilen Burkersdorf er Höhen zu erstürmen und Daun davon zu verjagen. Mit Todes- I

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 468

1847 - Königsberg : Bon
468 schlesischen Fürstenthümer Bcieg, Wohlau, Iagerndorf und Liegnitz, die schon 1075 nach einer Erbverbrüderung dem groß- ßen Kurfürsten hatten zufallen sollen, ihm aber vom Kaiser vor- enthalten wurden; geltend zu machen. Als aber Maria The- resia, die Tochter des verstorbenen Kaisers und Erbin sämmtli- cher österreichischen Lande, auf des Königs Vorstellen nicht eingehen wollte, besetzte er im Dez. 1740 Schlesien, schlug ein österreichi- sches Heer bei Mollwitz (10. Apr. 17-11) und trat in Verbin- dung mit Sachsen, Baiern und Frankreich, welche Mächte gleich- falls Ansprüche auf die österreichische Erbschaft gemacht hatten. Der Kurfürst von Baiern war als Karl Vii. zum deutschen Kaiser erwählt und hatte mit den Franzosen gemeinschaftlich Böhmen und Prag erobert. Friedrich erlangte durch den Sieg bei Chutositz («7. Mai >742) im Frieden zu Breslau fast ganz Schlesien mit der Grafschaft Glatz. Als aber Kaiser Karl Vii. von den Oestreichern aus Böhmen und dann sogar aus seinem eigenen Lande, Baiern, vertrieben, als Flüchtling in Frankfurt lebte, hielt Friedrich es für seine Pflicht, den einmal anerkannten Kaiser zu schützen, und er machte der Königin von Ungarn (Ma- ria Theresia) deshalb Vorstellungen. Diese aber hatte bereits mit England und Sachsen ein Bündnis geschlossen, um Schlesien wieder zu erobern. Somit war der zweite schlesische Krieg erklärt, in welchem (1744—45) die östreichischen Heere bei Hohen- fri.edberg, Sorr und Kesselsdorf geschlagen wurden. We- nige Tage nach der letzten Schlacht erfolgte der Dresdener Friede, der Friedrich im Besitz Schlesiens ließ. Die nächsten Friedens- jahre benutzte Friedrich zur Förderung der Landeswohlfahrt; in den Marken und Pommern allein entstanden 280 neue Dörfer. Demnächst richtete ec sein Hauptaugenmerk auf die Vergrößerung und Ausbildung des Heeres, das ec auf 200,000 Mann brachte. Auch in Schlesien suchte er die Spuren des Krieges möglichst zu vertilgen. — Aber Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen und schloß zur Wiedergewinnung desselben ein Kriegsbündniß mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich, davon unterrichtet, kam dem Angriffe der Verbündeten zuvor und kämpfte in'dem siebenjährigen Kriege (1756 — 03) bei Lowositz, Pirna, — Prag, Kollin, Roßbach, Leu- then, — Zorndorf, Hochkirch,— Kunersdorf, — Lieg- nitz, Torgau und in andern Schlachten mit seinen an Streit- mitteln vielfach überlegenen Feinden, die ihm endlich doch im Hubertsburger Frieden (15. Febr. 1763) sein Schlesien lassen mußten. In diesen Kriegen zeichneten sich die preußischen Gene- rale Ziethen, Schwerin, Winterfeld, Seidlitz, Keith rc. aus, auf österreichischer Seite Daun und Laudon. Nachdem ^r 1772 von Polen Westpreußen wieder erwar- den, 1778 indem baierischen Erbfolgekriege und 1786 durch Stiftung des deutschen Fürstenbundes die gesetzlichen Rechte

7. Die Entwickelung Preußens - S. 19

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
— 19 — Friedrich erhält von diesem Bündnis durch den sächsischen Kabinettsschreiber Menzel Kunde und beschließt, seinen Feinden zuvorzukommen. 1756. Friedrich fällt Ende August in Sachsen ein, besetzt Dresden und schließt die sächsischen Truppen bei Pirna ein. Hierauf besiegt er die Österreicher bei Lowositz in Böhmen und nimmt die sächsischen Truppen bei Pirna gefangen. Nunmehr schließt sich auch Schweden und der größte Teil des Deutschen Reiches den Feinden an. Auf Friedrichs Seite steht nur England mit Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel und Gotha. 1757. Mai: Schlacht bei Prag. Friedrich siegt über die Österreicher und schließt die Stadt ein. Der greise Feldmarschall Schwerin fällt. 18. Juni: Schlacht bei Kollin. Friedrich wird von dem österreichischen General Daun geschlagen und muß die Belagerung von Prag aufgeben. Im Juli siegen die Franzosen bei Hastenbeck an der Weser und im August die Russen bei Großjägerndors in Ostpreußen. 5. November: Schlacht bei Roßbach. Friedrich schlägt die Franzosen. — Der Reitergeneral Seidlitz. 5. Dezember: Schlacht bei Leuthen. Friedrich siegt über die Österreicher. — Der Choral von Leutheu: „Nun danket alle Gott." 1758. Ferdinand von Brauuschweig treibt die Franzosen über den Rhein zurück und schlägt sie bei Krefeld (Juni). Nach der Eroberung von Schweidnitz und der vergeblichen Belagerung von Olmütz schlägt Friedrich am 25. August die Russen in der blutigen Schlacht bei Zorndorf, nördlich von Küstrin. — Seidlitz. Friedrich wird am 14. Oktober von Daun und Laudon bei Hochkirch überfallen und zum Rückzüge genötigt. 1759. Ferdinand schlägt die Franzosen am 1. August bei Minden. In der Schlacht bei Kunersdorf, südlich von Küstrin, unterliegt Friedrich den vereinigten Russen und Österreichern. — Der Dichter Ewald von Kleist fällt. 1760. Georg Ii. von England stirbt. Sein Nachfolger Georg Iii. entzieht Friedrich die von jenem gezahlten Hilfsgelder. — Die Russen in Berlin. Friedrich schlügt die Österreicher im August bei Liegnitz (Laudon) und im November bei Torgau an der Elbe (Daun). — General Ziethen. 1761. Gefährliche Lage des Königs bei Bunzelwitz. — Schweidnitz fällt den Österreichern, Kolb erg den Russen in die Hände.

8. Die Entwickelung Preußens - S. 18

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
— 18 — Kiedrich Wilhelms Sohn Friedrich (geb. 1712) neigt weniger zu militärischer Beschäftigung, als zu Wissenschaften und Musik. Er gerät daher mit feinem Vater in ein gespanntes Verhältnis. — Sein Fluchtver-such. Seine Haft in Küstrin. Friedrich versöhnt sich mit dem Vater, heiratet die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig und lebt zufrieden auf feinem Gute Rheinsberg. § 23. Die beiden ersten schlesischen Kriege. 1740. Friedrich Ii. besteigt den preußischen, Maria Theresia, die Tochter Karls Vi., den österreichischen Thron. Friedrich läßt den Armen unentgeltlich Getreide geben. Er schafft die Tortur ab und sorgt für menschlichere Behandlung der Soldaten. 1741-42. Der erste schlesische Krieg. Friedrich macht der Kaiserin Maria Theresia gegenüber seine Ansprüche (vom Jahre 1675) auf die schlesischen Fürstentümer geltend. Am 1. Januar 1741 rückt Friedrich in Breslau ein und besetzt ganz Schlesien. Das heranrückende Heer der Österreicher schlägt er bei M o l l w i tz. nächsten Jahre schlägt Friedrich die Österreicher abermals bei Czaslau und Chotusitz in Böhmen. Im Frieden zu Breslau tritt Maria Theresia Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Friedrich ab. 1744—45. Der zweite schlesische Krieg. Friedrich rückt in Böhmen ein und erobert Prag, wird aber von Karl von Lothringen zum Rückzüge genötigt. 1745. Friedrich schlägt die Österreicher zuerst bei Hohenfriedberg in Schlesien, dann bei Sorr in Böhmen; der „alte Dessauer" schlägt sie bei Kesselsdorf unweit Dresden. Im Frieden zu Dresden behauptet Friedrich Schlesien mit Glatz. Die folgenden 10 Friedensjahre benutzt Friedrich zur Hebung des Landes. Er trocknet Sümpfe (in Pommern) aus, legt 280 neue Dörfer an, verschönert Berlin, baut Festungen und verstärkt das Heer, da Maria Theresia auf Rache sinnt. § 24. 1756—1763. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia verbindet sich mit Rußland (Kaiserin Elisabeth), Frankreich (Ludwig Xv., die Marquise Pompadour) und Sachsen (Kurfürst August Ii., Graf Brühl) gegen Friedrich, um ihn im Jahre 1757 anzugreifen und ihn wieder auf den Besitz von Brandenburg zu beschränken

9. Die Entwickelung Preußens - S. 29

1891 - Königsberg i. Pr. : Bon
— 29 — Am 14. Juni. Der Deutsche Bund beschließt aus Antrag Österreichs die Mobilmachung des Bundesheeres gegen Preußen, woraus letzteres den Bund für aufgelöst erklärt. Am 15. Juni fordert Preußen die Staaten Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau auf, von dem Bündnis mit Österreich zurückzutreten. Da eine ablehnende Antwort erfolgt, wird auch ihnen der Krieg erklärt und gleich in den nächsten Tagen von preußischen Truppen Hannover, Dresden und Kassel besetzt. Am 27. Juni: Schlacht bei Langensalza zwischen Preußen und Hannoveranern; letztere strecken die Waffen. Preußen schließt inzwischen ein Bündnis mit Italien; Österreich muß nunmehr auch eine Südarmee gegen Italien aufstellen. Am 23. Juni rücken nach Moltkes Plan drei preußische Heere an verschiedenen Punkten in Böhmen ein gegen die vereinigten österreichischsächsischen Truppen. Am 24. Juni siegen die Österreicher bei Cnstozza über die Italiener; die Preußen dagegen siegen am 27., 28. und 29. Juni unter Führung des Prinzen Friedrich Karl (erste Armee), des Kronprinzen (zweite Armee) und des Generals Herwarth (Elb-Armee) in verschiedenen Gefechten bei Nachod, Skalitz, Gitfchin n. a. Am 29. Juni vereinigen sich die drei Heere; am 30. trifft Könik Wilhelm ein und übernimmt den Oberbefehl. 1866. Am 3. Juli: Schlacht bei Königgrätz. Die Österreicher unter Beuedek erleiden eine vollständige Niederlage und ziehen sich in regelloser Flucht zurück. Während die Preußen die Feinde siegreich bis vor die Thore Preß-bnrgs und bis drei Meilen vor Wien verfolgen, wird am 22. Juli ein Waffenstillstand zu Nikolsburg abgeschlossen. Inzwischen hatte die Main-Armee unter dem General Vogel von Falckenstein nach einem glänzenden Feldzug gegen die Bundestruppen Frankfurt a. M. besetzt. Am 23. August wird zu Prag der Friedensvertrag mit Österreich unterzeichnet: Österreich scheidet aus derft Deutschen Bunde aus. Au Stelle des alten Bundes, der aufgelöst wird, tritt ein „Norddeutscher Bund" unter Preußens Führung; die süddeutschen Staaten schließen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis. Hannover und S chleswig-Holstein werden preußische Provinzen; auch Nassau, Kurhessen und Frankfurt a. M. werden zu einer preußischen Provinz „Hes-sen-Nassau" zusammengezogen. — Österreich tritt Venetien an Italien ab.

10. Preußischer Kinderfreund - S. 285

1876 - Königsberg : Bon
285 Ziethen. Der Oberst wusste nicht, wie ihm geschah: er musste den Zug als Gefangener mitmachen. Da schwenkte das Dragonerregiment, dem Zie- then so lange gefalzt war, links zum Lager ein. Ziethen's Weg führte aber gerade aus. Endlich beim nächsten feindlichen Wachtposten wurden sie er- kannt. Sogleich wurde Lärm geschlagen. „Ziethen! Ziethen! Preu- ßen! "—schallte es durch's Lager. Nun aber ging's an's Reiten. Hei, wie flogen da die blauen Pelze! Die Oestreicher, nachdem sie sich vom ersten Schrecken erholt, waren schnell hinterdrein. Aber sie konnten unsern kühnen Husaren doch nur geringen Schaden zufügen. Die waren bald glücklich in Jägern- dorf. Da galsts Verwunderung und Jubel und Frohlocken. Die Siege des Königs in den Schlachten bei Hohenfriedberg und bei Soor, und der des alten Dessauers über die Oestreicher und Sachsen bei Kesselsdorf, führten den Dresdner Frieden am 25. December 1745 herbei, in welchem Maria Theresia die Abtretung Schlesiens bestätigte. Nach Pierson und Hahn. 3. Die Jahre des Friedens. In den nun folgenden Jahren zeigte sich der König auch groß als Landesvater. Zur Hebung des Ackerbaues ließ er Landwirthe aus Hol- land und Westdeutschland kommen; Klöster und Stifte in Schlesien mussten magdeburgische Verwalter nehmen und edle Schafe einführen. Er zog fremde Colonisten vom Rhein, aus der Pfalz, Holland, Sach- sen u. s. w., während seiner Regierung wohl 250,000, in's Land und wies ihnen große sumpfige Strecken an der Oder, Havel, und in Pommern an, um sie urbar zu machen. Als er einst die blühenden Fluren sah, welche zwischen Frankfurt und Freienwalde so entstanden waren, rief er voll Freude: „Hier ist ein Fürstenthum erworben, worauf ich keine Soldaten zu halten nöthig habe." Der Bau des Finow- und Plauenschen Kanals kürzte den Weg zwischen Oder und Elbe auf die Hälfte, und durch die Anlage eines Seehafens jenseit des Stettiner Haffs, beim Ausflusse der Swine, entstand Swinemünde, wodurch der Handel Stettins sich bedeutend hob. Die Umgegend Potsdams verdankt ihm ihre schönsten Anlagen. Hier wollte er sich ein Lustschloss bauen, nicht großartig, aber doch mit Terrassen und kleinen Treib- und Orangeriehäusern. Beim Bau desselben sagte er zu einem Freunde: „Wenn ich erst dort bin, werde ich ohne Sorge (ssns souci) sein." Wer denkt dabei nicht an die berühmte Windmühle?! Friedrich Wilhelm Iii. ließ sie, als sie durch einen Blitz zerstört war, wieder auf- bauen. „Gehört der Geschichte an, must erhalten werden," sagte er. Friedrich hatte immer Geld, denn er hielt Ordnung und war spar- sam. Er hatte zu allem Zeit, denn er verstand die Zeit zu benutzen. Im Sommer um 3, im Winter um 4 Uhr stand er auf, zog Beinkleider, Strümpfe und hohe weiche Reiterstiefeln, auf dem Bett sitzend, an; las, während ihm der Zopf gemacht wurde, Depeschen und Briefe, legte zurück, was er sich selbst vorbehielt, und schrieb auf den Rand der anderen, was zu thun sei. Dann zog er einen Sammetrock an und setzte einen weichen, oder weich ge- riebenen Hut auf, den er nur bei Tische ablegte. Er las nun die Liste der nach Potsdam gekommenen Fremden, wobei bemerkt sein musste, ob sie ein Anliegen hätten, hörte die Berichte der General-Adjutanten und nahm dann 3 Tassen Kaffee ein, worauf er, die Flöte blasend oder nachdenkend, im Zim-
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